Nelkenwurz (Geum urbanum)


Namen: Stadt Nelkenwurz, Gemeine Nelkenwurz, Gewöhnliche Nelkenwurz

Pflanzenfamilie: Rosengewächse (Rosaceae)

Verwendete Pflanzenteile: Blätter, Blütenknospen, Blüten und Wurzeln

Sammelzeit: junge Triebe im März- April, Wurzel ab September

Inhaltsstoffe: Gerbstoffe, Zucker und ätherisches Öl

Heilwirkung/Anwendung:
Hildegard von Bingen bezeichnete die Nelkenwurz als „Gesegnetes Kraut“. Im alten Volksglauben gilt die Nelkenwurz als Kraut der Liebe und als potenzsteigernd. Wurde die Pflanze nah am Körper getragen, vielleicht als Amulett, soll sie Unheil abgwehren. Um das Vieh zu schützen, mischte man etwas Nelkenwurz ins Futter.
Heutzutage steht in der Volksheilkunde die Gerbstoffwirkung mit antiseptischen Eigenschaften der Pflanze im Vordergrund. So lässt sich das Kraut gut bei Durchfall, Verdauungsbeschwerden und bei Entzündungen in Mund- und Rachenraum verwenden. Dafür wird das Kraut in der Kosmetik als Zusatz zu Zahnpasten und Mundwässern eingesetzt. Auch bei Hämorrhoiden und bei Hauterkrankungen kann sie, als Umschlag oder Waschung Linderung verschaffen. Der Tee von Kraut oder Wurzel kann zur Regulierung von Leber- und Gallenfunktionen eingesetzt werden.
In der Küche lässt sich Nelkenwurz als Zutat für verschiedene Speisen verwenden. Sie verleiht den Speisen eine leicht bittere Note. Die im März - April gesammelten weichen jungen Blätter können Salat oder Gemüsegerichte vervollständigen. Mit den essbaren Blüten lassen sich die Speisen dekorieren.
Die Wurzel schenkt, als Ersatz für die Gewürznelke, Rotkohl, Sauerkraut und Fleischmarinaden ein herb-süßliches Aroma. Die Nelkenwurz wird von den Benediktinern als Liköraromatisierung genutzt.

Wichtig: Man kann Sie mit giftigen Hahnenfußgewächsen verwechseln. Lassen Sie sich die einwandfreie Bestimmung live auf einer Kräuterführung zeigen (siehe unter Seminare).